Unsere Geschichte

Im Herbst 2022 haben wir uns zusammengeschlossen. Im Frühling 2023 haben wir unseren gemeinnützigen Verein „Internationales Zentrum für Demokratie und Aktion e.V.“ gegründet. Und im März 2024 haben wir unser Zentrum schließlich feierlich eröffnet. Bis dahin war es ein langer Weg!

Einige von uns sind schon seit 10 Jahren in Chemnitz politisch organisiert. Andere haben mit IZDA begonnen, sich politisch zu aktivieren. Wir haben unterschiedliche Geschichten und Herkünfte, aber uns verbindet das gemeinsame Ziel, in Chemnitz ein neues Internationales Zentrum aufzubauen. Denn: In Chemnitz gab es voher keine großen politischen Räume, die von Chemnitzer*innen mit verschiedenen Nationalitäten gemeinsam verwaltet wurden. Soziale Kämpfe in der Stadt finden bisher zu isoliert statt und gesellschaftliche Bedingungen verschärfen sich. Wir wollen deswegen mehr Gemeinschaft aufbauen, kollektiv Probleme bearbeiten und demokratische politische Kämpfe in Chemnitz nachhaltig unterstützen!

Wie alles begann

Im März 2022 feierte die Dokumentation „Chemnitz Triggert. Zwischen Angst, Wut und Widerstand“ ihre Premiere. Sie beleuchtet aus einer kritischen Perspektive die Kontinuität rechter Gewalt in Chemnitz und lässt Betroffene, Aktivist*innen und Sozialarbeiter*innen zu Wort kommen. In der Doku wurde eine Forderung laut: Es braucht ein Internationales Zentrum in Chemnitz – Räume, wo sich Migrant*innen politisch organisieren und Verbindungen zwischen Linken aller sozialer Gruppen entstehen können. Diese Idee wurde in unseren Kreisen bereits seit einiger Zeit diskutiert. Für viele migrantische Initiativen fehlten immer eigene Räume in Chemnitz. Viele Gruppen oder Vereine hätten gern eigene Zentren, doch die Ressourcen und Zugänge fehlen leider oft. Ebenso kam der Wunsch auf, Kämpfe und Aktionen mehr zu verbinden und stärkere Beziehungen zwischen Initiativen aus verschiedenen Communities aufzubauen. Und auch die klassischen linken Strukturen in Chemnitz beklagen einen Mangel an Diversität. So wurden sichtbare antifaschistische Kämpfe und antirassistische Projekte in der Vergangenheit mehrheitlich von Deutschen ohne Migrationsgeschichte dominiert, während die Perspektiven von Betroffenen nicht einbezogen wurden.

Schließlich ergriffene einige Freund*innen im September 2022 die Initiative und organisierten ein erstes Treffen. Schnell wurde deutlich, dass die Anwesenden durch das gemeinsame Ziel verbunden waren, ein neues Internationales Zentrum aufzubauen. In den folgenden Wochen und Monaten bemühten wir uns, weitere Verbündete und Mitstreiter*innen zu gewinnen. Unser Team wuchs und wir bewarben uns auf die Förderung der „Kreativachse Chemnitz“, wodurch die Suche nach geeigneten Räumen sowie deren Anmietung erleichtert werden sollte. Im Oktober 2023 war es schließlich so weit: Wir konnten in die Gießerstraße 26 auf dem Sonnenberg einziehen.

Renovierung und Eröffnung

In den darauffolgenden fünf Monaten investierten wir gut 10.000€ und hunderte Stunden Arbeit in unsere neuen Vereinsräume. Dank der „Kreativachse Chemnitz“ haben wir sogar einen schicken neuen Fußboden im großen Saal bekommen. Wir haben Fliesen gelegt, eine Küche eingebaut und einen eigenen Tresen geschreinert. Gegen Ende erstrahlte das IZDA in warmen Farben und prunkvollen Lichtern. Parallel bauten wir Social Media Kanäle auf, bastelten unsere Website, führten Gespräche mit Medienschaffenden und Verbündeten und nicht zuletzt organisierten wir weitere Finanzmittel.

Am 3. März 2024 war es endlich soweit! Wir konnten unsere lang ersehnte Eröffnung feiern. Rund 200 Menschen sind erschienen – einige auch aus anderen Städten wie Berlin, Frankfurt, Leipzig, Jena und Stuttgart. Nach einer kurzen Zeremonie wurde die Bühne von zahlreichen Künstler*innen aus Chemnitz bespielt. So teilten u.A. Freund*innen aus Algerien, China, Iran, Kurdistan-Syrien, Peru und Venezuela ihre musikalischen Talente und verwandelten das IZDA in eine Klangoase. Unsere Gäste lauschten, tanzten und klatschten hohen Beifall. Auf unserem großen Buffet tischten wir allerlei Köstlichkeiten aus verschiedenen Ländern auf. Gegen Ende dieser schönen Feier konnten wir mit glücklichen Herzen erschöpft ins Bett fallen. Wir denken heute noch mit großer Freude an diesen schönen Tag zurück!

Und danach?

Nach einer kurzen Erholungspause nach unserer Eröffnung stürzten wir uns wieder ins Getümmel. Kurze Zeit später starteten unsere regelmäßigen Angebote zur Beratung, Unterstützung und Begleitung der Nachbar*innenschaft. So lernten immer mehr Menschen in Chemnitz unser Zentrum kennen und wir konnten Vertrauen in unserem Viertel aufbauen. Weitere Informationen findet ihr in unserem aktuellen Wochenprogramm.

Parallel organisierten wir die ersten Abend-Veranstaltungen im IZDA. Es war erstaunlich zu sehen, wie unterschiedliche Veranstaltungen auch verschiedene Besucher*innen anzogen. Einen Überblick über alle vergangenen und aktuellen Veranstaltungen findet ihr auf Instagram, sowie in unserem Event-Kalender.

Zunehmend begannen größere Medien, sich für unsere Arbeit zu interessieren. Einige Highlights waren für uns bisher unser Auftritt in einer ZDF-Dokumentation, sowie Interviews mit der TAZ, der Freien Presse und der schweizer Zeitung Le Temps. Eine Übersicht über unsere Medienauftritte findet ihr in unserem Pressespiegel.

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